Aerobe Vaginitis - Eine übersehene Ursache für vaginale Beschwerden

Ein dritter Zustand: Wenn es weder BV noch Candida ist

Vaginale Beschwerden wurden lange Zeit entweder als bakterielle Vaginose (BV) – meist verursacht durch Gardnerella vaginalis – oder als Candidose durch Hefepilze der Candida-Gruppe eingeordnet. Neue Forschung zeigt jedoch, dass eine dritte Erkrankung – die aerobe Vaginitis (AV) – häufig übersehen wird, obwohl sie Symptome wie Brennen, Unwohlsein, Ausfluss und Reizungen verursachen kann. Ein anerkannter wissenschaftlicher Artikel beschreibt diese Erkrankung ausführlich: Aerobic vaginitis: No longer a stranger (Donders et al., 2017). „Aerob“ bezieht sich nicht auf Sport – sondern auf Bakterien, die Sauerstoff zum Überleben brauchen. Während BV bei bis zu 50 % der Frauen auftreten kann, liegt die Prävalenz von AV niedriger, aber dennoch bedeutsam: zwischen 7 und 12 %.

Unterschiede zwischen BV und AV - Symptome und Mikroorganismen

Hier siehst du eine Gegenüberstellung von bakterieller Vaginose und aerober Vaginitis mit den wichtigsten Unterschieden:

Zustand Bakterielle Vaginose (BV) Aerobe Vaginitis (AV)
Verminderte Laktobazillen Ja Ja
Dominierende Mikroorganismen Gardnerella vaginalis E. coli, Staph. aureus, Streptococcus, Enterococcus
Ausfluss Fischiger Geruch Stark fauliger Geruch
pH-Wert Erhöht Deutlich erhöht
Entzündung Nein Ja – Rötung, Wunden, Schwellung
Farbe des Ausflusses Grau, wässrig Gelb, grün, dickflüssig und schleimig
Blutungen Nein Ja – Erosionen und Schmierblutungen
Brennen und Schmerzen Nein Ja – auch beim Geschlechtsverkehr
Mikroskopie Clue Cells Leukozyten und unreife Epithelzellen
Behandlung Metronidazol Clindamycin (Resistenzrisiko)

Die Diagnose erfolgt am besten durch Mikroskopie eines „nassen Abstrichs“. Die Erkrankung nimmt in Europa und Asien zu, wird aber in den USA weiterhin unterschätzt. Studien schätzen, dass bis zu 10 % der Frauen mit vaginalen Symptomen tatsächlich an AV leiden – oft fälschlich als BV diagnostiziert.

Aerobe Vaginitis und das Immunsystem

Forschungen deuten darauf hin, dass bestimmte H2O2-produzierende Laktobazillen das Immunsystem in der Vagina stimulieren können. Es ist noch unklar, ob die Dysbalance durch einen Mangel an Laktobazillen entsteht, der schädlichen Bakterien Raum gibt – oder ob pathogene Bakterien die Laktobazillen verdrängen.

LadyBalance und aerobe Vaginalbeschwerden

Es ist gut belegt, dass die Mikroorganismen, die BV und Candidose verursachen, Laktose nicht verwerten können – daher gelten Laktosetabletten als sicher. Bei aeroben Bakterien ist die Lage komplexer: Manche Arten können sich von Laktose ernähren und säurehaltige Umgebungen tolerieren. Dennoch haben Tausende Frauen mit vaginalen Beschwerden LadyBalance Intimtabletten verwendet – viele mit positiven Ergebnissen. Das deutet darauf hin, dass bei einigen Betroffenen tatsächlich AV vorlag. Warum wirkt LadyBalance in diesen Fällen? Die Antwort liegt wahrscheinlich im Grundprinzip: Vaginale Beschwerden entstehen oft durch Nährstoffmangel für Laktobazillen. Wird dieser – in Form von Laktose – zugeführt, vermehren sich die „guten“ Bakterien, aktivieren das Immunsystem und lindern die Symptome.

Hast du Erfahrungen mit AV und LadyBalance?

Liebe Nutzerin der LadyBalance Vaginaltabletten: Wenn du bei aerober Vaginitis oder ähnlichen Symptomen eine Besserung bemerkt hast, möchten wir gern von dir hören. Wir bereiten derzeit eine neue Nutzerumfrage vor, die sich genau diesem Aspekt widmet – um mehr über den Einsatz bei AV zu erfahren.

Referenz: Donders et al. (2017): Aerobic vaginitis: No longer a stranger. Research in Microbiology 168, S. 845–858.

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